Auf dem städtischen Gelände an der Eichenstraße hat der Verein im Jahre 1991 einen Backofen mit Backhaus erstellt. Die Überlieferung dieser alten Technik zur Herstellung eines Steinbackofens in Lehmbauweise und die Anleitung der Arbeiten erfolgte durch einen Maurer im Ruhestand (Karl Blume). Die Arbeiten wurden von Vereinsmitgliedern und der Mithilfe weiterer Helfer in freiwilliger und ehrenamtlicher Tätigkeit ausgeführt. Die Einweihung war am 03.10.1991. Die ursprünglich veranschlagten und vom Ortsrat bewilligten Mittel in Höhe von max. 10.000,-- DM konnten Dank sparsamer Ausgabenpolitik in Verbindung mit der erbrachten Eigenleistung um 3.000,-- DM unterschritten und somit auf 7000,-- DM begrenzt werden. Die Leitung dieser Maßnahme hatte Herbert Welskop. Durch die Intensive Nutzung des Steinbackofens wurde nach 21 Jahren eine Grunderneuerung erforderlich. Im Dezember 2012 haben wir den Ofen bis auf den Sockel abgebrochen und durch Hans-Jürgen Rose und Herbert Welskop neu aufgemauert. Bevor der Steinbackofen neu entstehen konnte, musste dieser natürlich erst abgebrochen werden. Diese recht staubige Angelegenheit führten die Vereinsmitglieder Burckhard Daugardt, Hans-Jürgen Rose und Herbert Welskop durch. Planungsrechtlich wurde die Maßnahme durch Klaus Tietje begleitet.
Geschichte des Brotes
Seit vielen tausend Jahren ist Brot eines der wichtigsten Nahrungsmittel der Menschen. Getreide wurde zwischen flachen Steinen zerrieben. Dieses grobe Mehl wurde mit Wasser vermischt. Der Teig kam auf einen heißen, flachen Stein, der im offenen Feuer lag.So wurde ein dünnes Fladenbrot gebacken. Es war steinhart und zäh.
Unsere Tradition
Brotbacken war einst eine wichtige Arbeit im bäuerlichen Leben, denn Brot war auf dem Lande lange Zeit das Hauptnahrungsmittel.
Seine Wertschätzung gab auch der Arbeit am Backofen ihre besondere Würde.
Feuer machen, Ofen schüren, Teig bereiten, Laibe formen, einschießen und wieder herausholen – jeder Beteiligte hatte seine Aufgabe. Die gleichen Handgriffe wurden in gleichbleibender Arbeitsverteilung getan und über Generationen von den Müttern an die Töchter weitergegeben. Dabei konnte das Backen ganz in der Hand der Frauen liegen, oder bestimmte Arbeiten wurden von den Männern des Hauses übernommen. Das war von Landschaft zu Landschaft, von Dorf zu Dorf, ja von Haus zu Haus verschieden.
Heute kaufen die meisten Menschen ihr Brot beim Bäcker oder im Lebensmittelgeschäft. Für die, die selbst backen, haben bequemere Verfahren das Backen mit dem Holzfeuer abgelöst, und der Holzbackofen hat dem Elektro- oder Gasbackofen Platz gemacht. Viele Backhauser sind verödet und die Backöfen verfallen.
Warum nehmen Menschen heute noch oder wieder die Mühe auf sich wo doch der nächste Bäcker oder Supermarkt in erreichbarer Nahe und die Auswahl an Brot, auch an Vollkornbrot, riesig ist?
Es gibt verschiedene Gründe, sein eigenes Brot zu backen, sei es im häuslichen Herd, sei es im eigenen oder dörflichen Holzbackofen. Daß die wertvollen Inhaltsstoffe des Getreides durch schonende Behandlung erhalten bleiben, ist ebenso ein Argument, wie es geschmackliche Gründe sein können. Nicht zu wissen, was das gekaufte Brot außer seinen Grundbestandteilen alles enthält, ist für viele der Grund, lieber selbst zu backen. Nicht zuletzt können wirtschaftliche Erwägungen eine Rolle spielen, denn ein Laib hochwertiges Brot ist selbstgebacken preisgünstiger als gekauft.
Wer sein Brot im Holzbackofen backt, dem mag es auch ein Anliegen sein, daß eine alte Tradition fortgeführt wird und nicht vollends ganz untergeht.
Wir bekamen viele gute Ratschlage von allen Seiten, die uns weiterhalfen, als wir die ersten Brote backten. Inzwischen konnten wir auch viele eigene Erfahrungen sammeln und Erfolge und Mißerfolge erleben.