Der Hochzeitshain in Hagen
Pflanzungen im Herbst
Machen Sie mit !!!
Eine fast vergessene Tradition hat der Verein wieder aufleben lassen.
Die Idee des Hochzeitswaldes ist schon sehr alt. Während die Pflanzung von Bäumen im 18. Jahrhundert noch mehr der Sicherstellung der Lebensunterhaltung diente, ist sie heute ein freiwilliger Akt mit hohem symbolischen Wert. Der eigentliche Ursprung des Hochzeitswaldes reicht jedoch weit mehr in die Vergangenheit zurück als das vorgenannte 18.Jahrhundert.
Begeben wir uns noch weiter zurück in die Vergangenheit; und zwar in die Zeit des 30.jährigen Krieges (1618-1648).
Von 1645 bis 1712 war das Gebiet zwischen Elbe und Weser im Besitz der schwedischen Könige. Sie verlegten den Sitz der Regierung der Herzogtümer Bremen und Verden nach Stade und beauftragten ihre Beamten, in den neuen Gebieten die wirtschaftlichen Verhältnisse zu ordnen.
So wurde immer wieder der Mangel an Bauholz beklagt, wenn alte oder abgebrannte Häuser durch Neubauten ersetzt werden mussten. Während des Dreißigjährigen Krieges und in der Zeit danach war der Baumbestand sehr stark dezimiert worden und man hatte versäumt, durch Neuanpflanzungen für die Zukunft vorzusorgen. Vor allem vermisste man das so wichtige Eichen-Bauholz. Das führte schließlich dazu, dass die Königlich-Schwedische Regierung am 20.Juli 1692 die sogenannte Schwedische Holzordnung veröffentlichte, die die Kraft eines Gesetzes hatte.
Die Holzordnung schrieb vor:
Wer das Jahrbuch des Vereins für Kloster- und Heimatgeschichte Harsefeld e.V., Ausgabe 1999, zur Hand nimmt, kann die vorstehen Ausführungen nachlesen.
Die vorgenannte Bräutigams-Heister-Pflicht ist in den meisten Dörfern erst in der Mitte des 19.Jahrhunderts im Zuge der Ablösung der Hofbindungen an den Landesherrn oder an einen Gutsherrn aufgehoben werden.
Die Tradition eines Hochzeitswaldes reicht also weit bis in die Schwedenzeit zurück, also weit mehr zurückliegend als bisher angenommen.
Burckhard Daugardt, Pressewart der Dorfgemeinschaft Hagen e.V.
Seit 1990 ist am Goldbergweg ein Hochzeitswald entstanden. Aus besonderen Anlässen (Hochzeiten, Geburt von Kindern, Jubiläen, Erreichen von Würden, etc.) können im Hochzeitshain heimische Laubbäume gepflanzt werden.
Dort stehen jetzt ca. 65 Bäume.
Da die ursprünglich hierfür vorgesehene Fläche durch die erfolgte Bauleitplanung reduziert wurde, entstand nördlich von dem Baugebiet eine Fortsetzung des Hochzeitshains. Hier wurden inzwischen 20 Bäume gepflanzt.
Die Idee des Hochzeitswaldes hat sich somit bereits fest im Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger verankert. Im Herbst finden Pflanzungen im Hochzeitswald statt. Er befindet sich am Goldbergweg eingerahmt von den Straßen „Zur Mühle“ und „Am Hochzeitshain“.
Der Baum gilt vielen als Symbol für Beständigkeit und Treue. Anlässlich von Eheschließung, Silberner, Goldener, Diamantener und sonstiger Ehejubiläen besteht am Goldbergweg die Möglichkeit, einen Baum mit der Dorfgemeinschaft Hagen e.V. zu pflanzen. Jede "Baumspende" wird so auf Jahrzehnte hinaus Zeugnis über diesen wichtigen Tag ablegen und dazu beitragen, dass am Goldbergweg ein geschlossenes Waldstück entsteht. Die Möglichkeit der Baumpflanzung wird längst nicht mehr nur von Hochzeitspaaren genutzt, sondern auch als Geburtstagsgeschenk, zur Taufe, Verlobung, usw.
Wo, wie, welche, wann?
Auf diese vier Fragen erhalten Sie natürlich Antworten:
Wo können Sie Ihren Hochzeitsbaum pflanzen?
Jeder gespendete Hochzeitsbaum wird in den Hochzeitshain am Goldbergweg gepflanzt. Er befindet sich in östlicher Richtung des Goldbergweges, an der Straße „Am Hochzeitshain“.
Wie kommen Sie zu Ihrem Hochzeitsbaum?
Sie bestellen bei der Dorfgemeinschaft Hagen e.V. "Ihren" Hochzeitsbaum. Der Pflanztermin wird Ihnen frühzeitig mitgeteilt bzw. auf Ihren Wunsch hin gemeinsam festgelegt. Schilder mit Ihrem Namen, Pflanzdatum und Baumart zur Anbringung an den Pflanzstellen werden von der Dorfgemeinschaft beschafft und können gegen Erstattung des Selbstkostenpreises erworben werden.
Wer einen Baum pflanzt, ist auch für die Pflege zuständig!
Welche Bäume können Sie pflanzen lassen?
Da die Hochzeitsbäume zu einem geschlossenen Hain zusammenwachsen sollen, der landschaftstypisch ist, kommen nur bestimmte Baumarten in Frage. Sie können unter den folgenden Baumarten wählen:
z.B. Eiche, Buche, Hainbuche, Esche, Eberesche, Ahorn
Wann werden die Bäume gepflanzt?
Die Bäume werden in der Zeit vom 31. Oktober bis zum 31. März gepflanzt. Um das Anwachsen in der Landschaft zu sichern, hat jeder der Hochzeitsbäume einen Stammumfang von 14 - 16 cm.
Bäume und Wälder sind wichtige Elemente unserer Umwelt. Sie dienen dem Gewässerschutz und sie verbessern unser Klima; sie wirken Bodenerosion entgegen und sie sind die Hauptdarsteller in den Naherholungsräumen unserer Stadtlandschaften.
Kurz und gut: Durch das Pflanzen eines Baumes erweisen Sie der Umwelt und zugleich sich selbst mehr als nur einen symbolischen Gefallen. Deshalb wollen wir Sie anregen, zu Ihrer Eheschließung und zum Beginn eines neuen Lebensabschnittes einen Baum zu pflanzen.